Beteiligung, Vernetzung und Einbindung der Partner

Im Sinne der von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung angestrebten Aktivierung und Beteiligung der Bewohner*innen bei allen wesentlichen Fragestellungen der Quartiersentwicklung im Gebiet Flughafenstraße werden im Gebiet Flughafenstraße folgende Aktivitäten und Arbeitsweisen verfolgt:

Informationsbezogene Beteiligung

Grundlegende Voraussetzung zur Beteiligung von Bewohner*innen und weiteren Akteuren an der Quartiersentwicklung ist die Information über gebietsrelevante Entwicklungen und Einflussmöglichkeiten. Aus diesem Grunde liegt ein Schwerpunkt der Beteiligungsansätze in unterschiedlichen Maßnahmen der Informationsverbreitung und Öffentlichkeitsarbeit. 

Budgetbezogene Beteiligung

Das Berliner Quartiersmanagement verfügt als Alleinstellungsmerkmal über das Modell der Quartiersräte, die sowohl über die aus Mitteln dem Projektefonds als auch über die Arbeitsschwerpunkte im Rahmen der Fortschreibung des IHEKs mitentscheiden. Zur Stärkung der Eigenverantwortung der Bewohner*innenschaft und weiterer ortsansässiger Kooperationspartner*innen im Gebiet Flughafenstraße hat sich diese Form budgetbezogener Beteiligung bewährt und liefert über die Gremienarbeit hinausgehende Initiativen und Anregungen für die Stadtteilentwicklung im Quartier Flughafenstraße.

Strategiebezogene Beteiligung

Im Rahmen der Erstellung und Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes als Strategieprogramm für das Quartiersmanagement Flughafenstraße werden Beteiligungsformen eingesetzt, die eine möglichst breite Diskussion über die Gebietsentwicklung in Gang setzen, so z.B. die Ausstellung zu den Themenfeldern Integration, Bildung und Arbeit im Quartiersbüro Flughafenstraße, die für alle Interessierten offenen Quartiersratssitzungen, auf denen die Förderschwerpunkte der Gebietsentwicklung Flughafenstraße festgelegt werden.

Handlungsfeldbezogene Beteiligung

Dabei geht es vornehmlich um die Beteiligung bei der Umsetzung des Handlungskonzeptes und der Projektentwicklung in den Handlungsfeldern. Die Erfahrungen zeigen, dass die Beteiligungsbereitschaft wächst, je stärker sich die lokalen Akteure mit dem jeweiligen Thema identifizieren. Dieses Interesse wird durch adäquate Methoden und Beteiligungsformen aufgegriffen, um Kooperationen und Netzwerkbildung zu fördern. 

Aktionsbezogene Beteiligung

Da das Interesse an Fragen der Quartiersentwicklung häufig punktuell und zeitlich begrenzt ist, haben aktionsbezogene Beteiligungsformen zur Einbeziehung eines größeren Anteils der Quartiersbevölkerung eine hohe Bedeutung. Hierzu zählt eine breite Palette von Formaten, z.B. Sauberkeits- und Begrünungsaktionen oder auch Straßen- und Hoffeste.

Zielgruppenbezogene Beteiligung

Bei Vorhaben, die von speziellem Interesse für besondere Zielgruppen sind, werden der Gruppe entsprechend adäquate Formen der Beteiligung durchgeführt. Dabei ist anzuknüpfen an den jeweils spezifischen Lebensalltag und Erfahrungshintergrund der Zielgruppen wie dem der Frauen, der Kinder, der Jugendlichen und der Senior*innen. Zu den bisher praktizierten Formaten zählen Frauenfrühstücke und Feiern anlässlich des Frauentages. Im Bereich der Jugendbeteiligung ist die über Jahre praktizierte Einbeziehung beim Erstellen der Jugendstadtteilzeitung FluZe von zentraler Bedeutung. Zudem werden die Schüler*innen bei der Umgestaltung von Schulhofflächen aktiv einbezogen, so z.B. an der Albert-Schweitzer-Schule, der Evangelischen Schule Neukölln und der Hermann-Boddin-Schule. Zur Einbeziehung von Senior*innen wird die Kaffeetafel des Beamten-Wohnungsvereins der Hausgruppe Boddinstraße besucht.

Projektbezogene Beteiligung

In Vorbereitung baulich-investiver Maßnahmen im Quartier Flughafenstraße wird ein breit angelegter Beteiligungsprozess für die unmittelbar Betroffenen angestoßen. Dies betrifft sowohl Baumaßnahmen im Öffentlichen Raum als auch zur Aufwertung von Bildungs- und Nachbarschaftsinfrastrukturen. Es hat sich in der Praxis bewährt die Informations- und Mitgestaltungsworkshop unter Beteiligung der Fachverwaltungen direkt vor Ort durchzuführen.

Serviceorientierte Beteiligung

Im Zuge der vom Quartiersrat Flughafenstraße initiierten Mieterberatung im Quartiersbüro, die bis 2016 ehrenamtlich durch einen Rechtsanwalt aus dem Gebiet erbracht wird, ist eine weitere Form der Beteiligung entstanden. Das Aufsuchen des Quartiersbüros zur Inanspruchnahme des kostenlosen Mieterberatungsservice  führte dazu, dass mehr als 200 Beratungsgespräche stattgefunden haben und viele Bewohner*innen in Kontakt mit den Anliegen der Quartiersentwicklung gekommen sind. Seit 2017 findet einmal wöchentlich eine offene, bezirkliche Mieterechtsberatung im Quartiersbüro statt.