Neubesetzung und Jahresausklang
Der Quartiersrat traf sich am 17. Dezember in der Tagesstätte der ZeitRaum gGmbH im zweiten Hinterhof der Karl-Marx-Straße 58. „Wir betreuen hier 80 psychisch kranke Menschen in Einzelwohnungen“, erklärt Dorothea Meinzer von ZeitRaum. Im Haus gibt es eine Holzwerkstatt, ein Gartenprojekt sowie ein Tageszentrum mit großer Küche. Dieser Raum war für die Quartiersratssitzung weihnachtlich geschmückt.
Vielfalt im Quartiersrat
Wichtigster Punkt der Tagesordnung war die Neubesetzung des Quartiersrats. Weil im Laufe der Jahre immer wieder mal ein Quartiersratsmitglied ausscheidet – sei es aus beruflichen Gründen oder weil es aus dem Flughafenkiez fortzieht – ist regelmäßig eine Neuwahl notwendig.
Der Quartiersrat hat 28 Mitglieder. Davon sind 10 sogenannte Partner der Quartiersentwicklung, also Vertreter von Schulen, Kitas, Jugendhilfeträgern, Migranten-, Moschee- und Sportvereinen. Die übrigen 18 Sitze sind für die Kiezbewohner reserviert. Damit sind die Anwohner immer in der Mehrheit. Diese 18 ehrenamtlichen Mandate wurden nun neu vergeben. „Der Quartiersrat soll die Vielfalt der Menschen im Flughafenkiez widerspiegeln“, sagt Quartiersmanager Thomas Helfen. Deshalb sind je neun der Sitze für Bewohner mit und ohne Migrationshintergrund vorgesehen.
Für die 18 Sitze gab es insgesamt 22 Bewerberinnen und Bewerber. Davon war ungefähr die Hälfte nichtdeutscher Herkunft. Neun der Kandidaten waren zuvor noch nicht im Quartiersrat aktiv. Die Plätze wurden in einem Losverfahren vergeben. Alle Bewerbungsbögen kamen in eine Lostrommel und wurden nacheinander gezogen. Die vier zuletzt gezogenen Bewerber sind Nachrücker: Sie werden genauso wie die regulären Mitglieder zu den Sitzungen eingeladen und nehmen an den Abstimmungen teil, wenn nicht alle Quartiersräte anwesend ist. Praktisch sind also auch die Nachrücker nahezu gleichberechtigte Quartiersräte.
Linsensuppe und Gemüsepfanne
Nach der Auslosung wurden noch zwei langjährige Quartiersrätinnen, die nicht wieder angetreten waren, verabschiedet. Dann folgte der gemütliche Teil des Abends. Bei leckerer Linsensuppe und einer türkischen Gemüsepfanne – von einer Bewohnerin selbst gekocht – kamen die neuen und die altgedienten Quartiersräte ins Gespräch und tauschten sich auch schon darüber aus, was man im nächsten Jahr für den Flughafenkiez in Bewegung setzen kann.