Sanfter Schulwechsel und Kultur für den Sasarsteig

Der Quartiersrat hat in seiner Oktober-Sitzung zwei Projekte für die kommenden Jahre auf den Weg gebracht.

Quelle: QM Flughafenstraße, Stadtkümmerei GmbH

Über eine Summe von 104.000 Euro hatte der Quartiersrat des Flughafenkiezes auf seiner Sitzung am 20. Oktober 2022 zu entscheiden. Damit wird das Projekt „Sanfte Übergänge“ am Albert-Schweitzer-Gymnasium fortgeführt und eine kulturelle Belebung des Sasarsteigs angeschoben.

Barrieren auf dem Bildungsweg abbauen

Das Projekt „Sanfte Übergänge“ will Grundschulkindern nach der sechsten Klasse einen Wechsel an das Albert-Schweitzer-Gymnasium erleichtern. Bis zu 60 Schülerinnen und Schüler aus den benachbarten Grundschulen haben die Gelegenheit, einmal in der Woche nachmittags bei spielerischen Schulstunden ins Gymnasium hineinzuschnuppern. So können bei den Kindern und ihren Eltern Schwellenängste vor einer „höheren Bildungsanstalt“ abgebaut werden.

Das Projekt ist schon 2018 im Bildungsnetzwerk Flughafenkiez erfolgreich gestartet, konnte zuletzt aber nur in einem eingeschränkten Corona-Modus laufen. Der stellvertretende Schulleiter des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, Dr. Pille, berichtete dem Quartiersrat von den guten Erfahrungen: „Sich im siebten Schuljahr zurecht zu finden, ist für viele eine große Schwierigkeit. Das Projekt erleichtert es sehr, auch das Probejahr zu bestehen.“ Einstimmig hat der Quartiersrat beschlossen, dass diese Übergangserleichterung auch in den Jahren 2023 bis 2025 mit je 20.000 Euro gefördert werden soll.

Sasarsteig mit Kultur beleben

Um den Sasarsteig wird sich das zweite Projekt kümmern, das im Quartiersrat zur Abstimmung stand. Mit regelmäßigen Kulturveranstaltungen soll die Fußwegverbindung zwischen Mainzer und Reuterstraße belebt werden. Der Sasarsteig soll so sauberer bleiben und mehr Aufenthaltsqualität gewinnen. „Wir haben ja immer wieder Sauberkeitsaktionen und Spielangebote am Sasarsteig gemacht“, erklärt Quartiersmanager Thomas Helfen. „Es braucht aber eine kontinuierliche Präsenz.“

Dass der Sasarsteig auch nach der Neugestaltung im Jahr 2008 oftmals einen verwahrlosten Eindruck macht, sorgt im Quartiersrat wiederholt für Diskussionen. Es wird hier immer noch haufenweise Sperrmüll abgestellt und bei jedem starken Regen rutscht viel Erdreich den abschüssigen Weg hinab. „Es bräuchte eine Bepflanzung, die den Boden halten kann, und eine regelmäßige Wartung“, meint eine Quartiersrätin. Kritisiert werden auch die Treppen mit ihren steilen Rampen, die für Gehbehinderte und Eltern mit Kinderwagen schwer zu erklimmen sind.

Es ist im Gespräch, dass die Treppen möglicherweise bald Handläufe bekommen. Doch größere Bauinvestitionen sind am Sasarsteig nicht in Aussicht, wie Thomas Helfen bedauert. Das Projekt zur kulturellen Belebung könne aber mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung für den Sasarsteig wecken. Die neu eröffneten Kunsträume und Galerien in der Mainzer Straße haben zum Beispiel schon Interesse an Kunstaktionen angemeldet. Eine Quartiersrätin regte an, den Sasarsteig mit Upcycling-Aktionen zu verschönern.

Mit großer Mehrheit stimmte der Quartiersrat dem Projekt zu. Für die Jahre 2023 und 2024 stehen je 22.000 Euro aus dem Programm Sozialer Zusammenhalt zur Verfügung. Wer das Projekt ausführt, wird vom Quartiersmanagement mit einem Trägerwettbewerb ermittelt.