Elterncafé auf dem Boddinplatz – Garten auf dem Sasarsteig?

Im Quartiersrat des Flughafenkiezes stellte sich das Elterncafé auf dem Boddinplatz vor. Außerdem diskutierten die Quartiersrät*innen über neue Ideen für den Sasarsteig.

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Jens Sethmann

In der Online-Videokonferenz des Quartiersrats am 18. März stellten Annette Riesberg und Salam Hamade vom Verein Vielfalt e.V. die Arbeit des Elterncafés vor, das im Juni 2020 mit seiner Arbeit im Containerbau am Boddinspielplatz begonnen hat.

Von 15 Uhr bis 20 Uhr nutzt der Kinder- und Jugendtreff Blueberry Inn von Outreach das gelb-graue Gebäude. Vormittags wechseln sich die Volkshochschule und das Elterncafé ab. Das Elterncafé ist dienstags und sonnabends von 9 bis 13 Uhr vor Ort. „Dienstags kommen eher Mütter aus der engeren Nachbarschaft mit ihren Kindern, die noch nicht in die Kita gehen sowie Kindergruppen aus den umliegenden Kitas“, berichtet Annette Riesberg. An den Samstagen schauen oft die Eltern vorbei, die mit ihren Kindern auf den Spielplatz gehen.

Kontaktplattform im Container

Neben einer freundlichen Gesprächsatmosphäre mit Tee und Kaffee bietet das Elterncafé auch Spiel- und Bastelanregungen. „Zu uns kommen auch Mütter, die sonst nicht mit anderen in Kontakt treten“, sagt Salam Hamade. Ziel ist, dass die Eltern in einen Austausch mit anderen kommen. „Das klappt gut“, so Salam Hamade.

Trotz der Pandemie konnten im letzten Sommer alle Angebote regelmäßig stattfinden. Der Zutritt zu den Räumen muss zwar begrenzt werden, aber wann immer es das Wetter zulässt, setzt man sich draußen zusammen. Nebenbei verleiht das Elterncafé auch noch Spielgeräte des Blueberry Inn. „Die Kinder nehmen die Abstandsregeln sehr ernst“, hat Annette Riesberg beobachtet.

Das Elterncafé wird noch bis Ende dieses Jahres gefördert. Danach soll es möglichst auf eigenen Füßen weitergehen. Der Träger Vielfalt e.V. will bis dahin weitere Kooperationspartner gewinnen, zum Beispiel die Kitas aus dem Flughafenkiez, die regelmäßig auf den Boddinspielplatz kommen oder engagierte Elterninitiativen.

Urban Gardening auf dem Sasarsteig?

Auf dem Sasarsteig ist Vermüllung leider immer wieder ein Thema. Zudem hat sich die Drogenszene teilweise vom Boddinplatz hierher verlagert. Von der Aufräumaktion im Oktober ist nicht mehr so viel zu sehen. Aktuell liegt ein ausgeschlachteter Motorroller im Gebüsch.

Aus der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung kam nun die Idee, die Grünflächen neben dem Fußweg für Urban Gardening zu nutzen. Das Straßen- und Grünflächenamt wäre grundsätzlich einverstanden, einen Teil für städtisches Gärtnern abzugeben. Doch man bräuchte dafür eine Organisation, die für die Pflanzbeete die Verantwortung übernimmt. Auf jeden Fall müsste ein Zaun gezogen werden, um die Anpflanzungen vor Vandalismus und Diebstahl zu schützen. Zu klären wäre auch noch, ob unter der Fläche Versorgungsleitungen verlaufen. Auf keinen Fall möchte das Grünflächenamt die Büsche beseitigen, die Eltern der benachbarten Evangelischen Schule dort vor drei Jahren gepflanzt haben. Sie sind hier gut angewachsen wie und haben auch die letzten trockenen Sommer gut überstanden.

Das Bezirksamt prüft nun, ob die Urban-Gardening-Idee hier machbar ist. „In diesem Jahr werden wir dort noch keine baulichen Maßnahmen sehen“, erklärt Quartiersmanager Thomas Helfen. „Dennoch wird der Sasarsteig ein Schwerpunkt unserer Außenaktivitäten sein.“ Ab Mai kommt wieder das Spielmobil einmal in der Woche hierher. Zum Auftakt wird es ein kleines Fest geben. Auch bei dem Straßenfest, das in diesem Jahr an der Ecke Mainzer/Biebricher Straße geplant ist, könnte der Sasarsteig einbezogen werden. Zudem haben auch Nachbarinnen Vorschläge gemacht, den Sasarsteig künstlerisch zu beleben.

Die nächste Quartiersratssitzung findet am 20. Mai statt. Wenn es irgendwie möglich ist, möchte das Quartiersmanagement ein Treffen im Freien bzw. in einer den Hygiene-Vorgaben entsprechend großen Räumlichkeit organisieren. Ansonsten wird die Sitzung erneut digital durchgeführt.