Die mobile Jugend- und Nachbarschaftseinrichtung am Boddinspielplatz ist schon seit einem Jahr in Betrieb. Doch jetzt erst kam man dazu, den Container-Bau festlich einzuweihen. „Das ist jetzt der dritte Versuch, den Jugend- und Nachbarschaftstreff zu eröffnen“, sagt Quartiersmanager Thomas Helfen. Zweimal hatten die Corona-Auflagen einen Strich durch die geplanten Feierlichkeiten gemacht.

Haus für viele Zwecke

„Heute schaffen wir’s, zum Einjährigen diese Einrichtung zu eröffnen“, freut sich Wenke Christoph, Staatssekretärin für Wohnen. Das aus Container-Modulen zusammengesetzte Gebäude wurde aus Mitteln des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ unterstützt.

Das Haus dient am Nachmittag als Ausweichquartier für den Kinder- und Jugendtreff „Blueberry Inn“, der an seinem Stammsitz in der Reuterstraße 10 einen Neubau erhält und deswegen eine Zeitlang das Feld räumen muss. Am Vormittag gibt es hier Fortbildungsangebote der Volkshochschule Neukölln und ein Elterncafé des Trägers Vielfalt. „Es ist wichtig, dass dieser Ort für viele Nutzungen offen ist“, sagt Wenke Christoph.

Hand und Fuß

„Das Konzept hat Hand und Fuß“, meint auch Neuköllns Jugendstadtrat Falko Liecke. Das Haus stelle auch eine soziale Kontrolle für den Platz sicher. Liecke erinnert daran, dass man sich von der ersten Vorstellung, schnell mal einen Container aufzustellen, verabschieden musste. Dafür hat der Boddinspielplatz nun ein solides Gebäude mit Heizung, Strom und Wasseranschluss, das nun nicht nur übergangsweise, sondern mindestens zehn Jahre lang genutzt werden kann. „Es war unglaublich schwierig und hat Jahre gedauert“, so Liecke, „aber es hat sich bezahlt gemacht.“

Beispielhafte Zusammenarbeit

„Jeder Euro hat sich gelohnt“, sagt auch Baustadtrat Jochen Biedermann. „Ich bin überzeugt, dass das Geld hier gut angelegt ist.“ Für ihn ist das „Boddinplatzhaus“ ein gutes Beispiel für die Arbeitsweise des Quartiersmanagements im Bezirk Neukölln: „Wir nehmen die Bewohnerschaft als Expertinnen und Experten ihres Kiezes ernst und setzen ihre Ideen mit Unterstützung unserer bezirklichen Fachämter um“, so Biedermann.

Nachdem die Staatssekretärin und die beiden Stadträte je ein rotes Band feierlich durchschnitten haben, starteten vielfältige Spiel- und Mitmachangebote für Kinder und Erwachsene. Outreach, der für die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort beauftragte Träger, hat ein buntes Spiel- und Bewegungsprogramm organisiert. Das Freilandlabor Britz und die Ludothek luden zum Basteln ein, die Volkshochschule warb für ihr Kursangebot, das Elterncafé bot Getränke an und das Quartiersmanagement informierte über seine Arbeit und Beteiligungsmöglichkeiten.

Öffnungs- und Belegungszeiten des mobilen Jugend- und Nachbarschaftszentrums
Outreach/Jugendarbeit: Montag bis Freitag von 15 bis 20 Uhr (Winterzeit 14 bis 19 Uhr)
Elterncafé Vielfalt e.V.: Dienstag und Samstag 9 bis 13 Uhr
Volkshochschule Neukölln: Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 9 bis 12.15 Uhr