Digitales Empowerment für Frauen und Mädchen

Trotz Pandemie und „vorläufiger Haushaltswirtschaft“ konnte der Quartiersrat des Flughafenkiezes im Februar ein neues Projekt auf den Weg bringen.

Quelle: Jens Sethmann

Am 17. Februar traf sich der Quartiersrat nach seiner Neubesetzung am 16. Dezember 2021 zum ersten Mal in seiner neuen Zusammensetzung – wie schon gewohnt in einer Video- und Telefonkonferenz.

Geschäftsordnung angenommen

Zunächst galt es, eine Geschäftsordnung zu beschließen. „Das ist unsere Arbeitsgrundlage, damit wir als Quartiersrat Entscheidungen treffen können“, erklärt Quartiersmanager Thomas Helfen. Darin ist unter anderem festgehalten, dass der Quartiersrat weiterhin 28 Mitglieder hat: 18 vertreten die Bewohnerschaft, 10 sind sogenannte Partner der Quartiersentwicklung – Schulen, Kitas, Jugend- und Bildungsträger. Neu dazugekommen ist das Gesundheitskollektiv. Beschlüsse werden mit Zwei-Drittel-Mehrheit gefasst. Beschlussfähig ist der Quartiersrat ab 15 Personen. Die Geschäftsordnung wurde mit großer Mehrheit angenommen. In den nächsten Monaten will das Gremium noch Sprecherinnen und Sprecher wählen.

Tablets für TIO

Im Anschluss konnte dann gleich über eine Projektidee entschieden werden: Zur Abstimmung stand ein Projekt des interkulturellen Frauen-Qualifizierungsvereins TIO e.V. Um Frauen und Mädchen am digitalen Leben teilhaben zu lassen, sollen 40 Tablet-Rechner angeschafft werden. Sie können an Teilnehmerinnen ausgeliehen werden, die bisher ohne Geräte und Know-how im digitalen Abseits stehen. Eine Schulung in der Handhabung der Geräte und zur Online-Sicherheit sowie praktische Hilfestellungen gehören dazu. Der Verein TIO (Treff- und Informationsort) ist schon seit 1978 im Flughafenkiez ansässig und widmet sich der Weiterbildung und Beratung migrantischer Frauen und Mädchen.

Der Quartiersrat stimmte diesem 10.000-Euro-Projekt zu. Die Mittel sind aus den Programmjahren 2020 und 2021 und waren zunächst für das Nachbarschaftsprojekt vorgesehen, das im letzten Jahr leider abgebrochen werden musste. Wegen der aktuell in Berlin geltenden „vorläufigen Haushaltswirtschaft“, auch „Haushaltssperre“ genannt, kann das Projekt nach aktuellem Stand erst im Sommer beginnen.

Umfrage zum IHEK 2022

Alle drei Jahre wird das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) des Quartiers fortschrieben. Das IHEK ist der Fahrplan für die Arbeit des Quartiersmanagements. In der Regel kann nur etwas, was im IHEK als Bedarf für den Flughafenkiez genannt ist, mit Geldern aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ gefördert werden. In diesem Jahr ist wieder eine Neufassung des IHEK nötig. Das Quartiersmanagement sammelt deshalb in einer Online-Umfrage bis zum 8. März Vorschläge und Ideen: Was macht den Flughafenkiez lebenswert? Was braucht das Quartier? Wo drückt der Schuh? Was könnte man besser machen?

Der Internet-Link zur Umfrage lautet: http://qm-flughafenstrasse.de/index.php?id=214

Die Teilnahme ist bis einschließlich 08.03.2022 möglich.

In der nächsten Quartiersratssitzung am 17. März wird das Team des Quartiersmanagements die Umfrage-Ergebnisse und einen ersten Entwurf des IHEK vorstellen. Nach ausführlicher Diskussion darüber soll dann im Mai der Quartiersrat das neue IHEK 2022 beschließen.