Für einen gesunden Flughafenkiez

Der Quartiersrat des Flughafenkiezes hat in seiner Sitzung am 17. März ein Projekt zur Gesundheitsprävention befürwortet. Außerdem diskutierte das Gremium über die Umfrage-Ergebnisse für das neue Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept.

Quelle: Jens Sethmann

In der März-Sitzung des Quartiersrats, die wieder als Video- und Telefonkonferenz stattfand, stand die Abstimmung über ein neues Projekt zur Gesundheitsförderung an. Das Geko Stadtteil - Gesundheits- Zentrum („Gesundheitskollektiv“/Geko), das kürzlich sein Stadtteil-Gesundheitszentrum im Haus Alltag auf dem Kindl-Gelände bezogen hat, möchte seine Angebote für den Flughafenkiez ausbauen.

„Mehr als nur ein Arztbesuch“

Die Einrichtung des Cafés im Erdgeschoss ist bereits vom Quartiersmanagement gefördert worden. Im Rahmen des geplanten Projekts möchte das Geko künftig die Öffnungszeiten des Cafés ausweiten und dort zu Workshops und Informationsveranstaltungen einladen. Das Café öffnet so die Türen zu den vielen sozialen, psychologischen und medizinischen Beratungs- und Behandlungsangeboten, die im Gesundheitskollektiv unter einem Dach vereint sind. „Unter Gesundheitsförderung ist ein bisschen mehr zu verstehen als nur ein Arztbesuch“, fasst Quartiersmanager Thomas Helfen die Idee zusammen.

Der Quartiersrat stimmte dem Projekt zu. Bewilligt wurden insgesamt 50.000 Euro bis Ende 2024. Ab Juli kann es voraussichtlich starten.

IHEK 2022: Neue Antworten auf Veränderungen im Kiez

Alle zwei bis drei Jahre wird das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) fortgeschrieben. Das IHEK ist ein Fahrplan für die Arbeit des Quartiersmanagements Flughafenstraße. Alles, was im Quartier aus dem Programm Sozialer Zusammenhalt gefördert werden soll, muss den Zielen des IHEK entsprechen. Weil sich der Kiez im Laufe der Jahre verändert, muss auch das Konzept von Zeit zu Zeit angepasst werden.

 

So ist in den letzten fünf Jahren die Einwohnerzahl von 9.400 auf 8.600 zurückgegangen. Auch der Anteil der Transferleistungsbeziehenden ist etwas gesunken. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Die Einkommenssituation vieler Menschen könnte sich gebessert haben. Gleichzeitig kann es aber auch sein, dass Leute mit geringem Einkommen fortziehen mussten und Wohlhabendere zuzogen. In den Statistiken ist Quartiersmanager Thomas Helfen auf eine erfreuliche Besonderheit gestoßen: Bei den letztjährigen Wahlen ist die Wahlbeteiligung stark angestiegen. „Der Flughafenkiez liegt hier erstmalig über dem Neuköllner Durchschnitt“, so Helfen.

Ergebnisse der Online-Umfrage

Für das IHEK wollte das Quartiersmanagement in einer Online-Umfrage wissen, wo die Kiezbewohnerinnen und -bewohner Handlungsbedarf sehen. 259 Personen nahmen daran teil. Für eine bessere Nachbarschaft wünschen sie sich vor allem Straßenfeste und Begegnungsmöglichkeiten. Die mangelnde Sauberkeit auf den Straßen und Plätzen wird von einer großen Mehrheit beklagt. Man wünscht sich außerdem Maßnahmen gegen den Drogenhandel und eine Reduzierung des Verkehrslärms. In Sachen Klimaschutz halten die Umfrageteilnehmer eine Vorsorge für Hitzesommer, die Förderung des Radverkehrs und Begrünungen für notwendig. Auch die Reparatur zweier kaputter Wasserpumpen soll als Aufgabe in das neue IHEK.

Das Quartiersmanagement arbeitet seinen Entwurf für das IHEK bis Ende März aus, stimmt es dann mit den Fachämtern ab und stellt es in der nächsten Quartiersratssitzung zur ausführlichen Diskussion und zur Abstimmung.

Der Quartiersrat wird sich am 19. Mai wieder treffen – wenn möglich, persönlich und im Freien. Wie immer sind zu der öffentlichen Sitzung alle Interessierten herzlich eingeladen. Ort und Uhrzeit werden auf der Quartierswebsite und durch Aushänge rechtzeitig bekannt gegeben.