Miteinander statt nebeneinander
Nach der Neuwahl im Dezember kam der Quartiersrat des Flughafenkiezes am 23. Januar 2020 zu seiner ersten regulären Sitzung zusammen. Weil es im Kiezgremium viele neue Gesichter gibt, haben sich zu Beginn alle Quartiersratsmitglieder kurz vorgestellt.
Öffentlich und transparent
Anschließend war noch eine Formalie zu erledigen: Der Quartiersrat musste sich eine neue Geschäftsordnung geben. Im Großen und Ganzen bleibt aber alles beim Alten. Zu den Sitzungen werden nach wie vor nicht nur die 28 regulären Quartiersratsmitglieder eingeladen, sondern auch die Nachrücker*innen. Außerdem sind die Sitzungen weiterhin für alle öffentlich. Die Gäste haben auch Rederecht, dürfen aber nicht mit abstimmen. Beschlussfähig ist der Quartiersrat, wenn mindestens die Hälfte der Mitglieder anwesend ist. Bei Abstimmungen gelten Beschlüsse erst mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit als angenommen. Fehlt ein Quartiersratsmitglied dreimal unentschuldigt, rutscht es ganz ans Ende der Nachrückerliste. Der Quartiersrat hat die Geschäftsordnung einstimmig angenommen.
Es stand auch schon die erste Entscheidung über ein neues Projekt an. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen stellt dem Flughafenkiez im Programmjahr 2020 insgesamt 200 000 Euro aus dem Projektfonds zur Verfügung. Davon sind 40 000 Euro für dieses Jahr und jeweils 80 000 Euro für die Jahre 2021 und 2022 vorgesehen. Da spätestens Ende Juni entschieden sein muss, wie die diesjährigen Mittel ausgegeben werden sollen, stehen in den kommenden Sitzungen weitere Abstimmungen zu Projektideen bevor.
Nachbarn zusammenbringen
Das nachbarschaftliche Miteinander zu stärken, ist das Ziel des vorgeschlagenen Projektes „Aufsuchende interkulturelle und generationenübergreifende Nachbarschaftsarbeit“. „Wir haben im Flughafenkiez keinen Nachbarschaftstreff, wo Nachbarn zusammenkommen können“, erläutert Quartiersmanager Thomas Helfen die Ausgangslage. Daher sollen an öffentlich zugänglichen Orten Gelegenheiten geschaffen werden, bei denen sich alte und junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund austauschen können. Gedacht ist zum Beispiel an Aktionen zum europaweiten Tag der Nachbarn am 29. Mai oder zur Fête de la musique am 21. Juni, Veranstaltungen zum Ramadan oder in der Adventszeit sowie kleine Nachbarschaftsaktionen wie ein Hinterhofdinner oder ein Treppenhauscafé. Auch der beliebte Anwohnertrödelmarkt auf dem Boddinplatz und das Hederlezi-Kulturfestival sollen in den kommenden Jahren im Rahmen des Nachbarschaftsprojektes fortgeführt werden.
Das Projekt soll über drei Jahre gefördert werden: in diesem Jahr mit 18 000 Euro, in den beiden Folgejahren mit je 36 000 Euro. Der Quartiersrat hat die Idee ohne Gegenstimme bestätigt. Das Team des Quartiersmanagements sucht nun per Wettbewerb einen geeigneten Träger, der das Projekt durchführen wird. Wenn alles nach Plan verläuft, kann es schon im April losgehen.
Die nächste Quartiersratssitzung findet am 19. März statt.