Charmant und nachbarschaftlich: der Kieztrödelmarkt am Boddinplatz

Am 19. Mai verwandelte sich der Boddinplatz wieder einmal in einen bunten Marktplatz

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Die Zutaten für den Kieztrödelmarkt haben sich seit seiner Premiere im Oktober 2014 bewährt: jede Menge günstige Sachen, gut gelaunte Besucher*innen und viel Sonnenschein. Ebenfalls Tradition hat der Putz- und Aufräumtag am Samstag davor. Innerhalb von 15 Minuten war rund um den Boddinplatz alles tipptopp. Fast alle Standbetreiber*innen machten mit – und durften als Belohnung ihren Wunsch-Standort vormerken lassen.  Aufgrund der großen Nachfrage mussten diesmal die meisten der 55 Stände geteilt werden. Angeboten wurden vor allem Kinderspielzeug, Kleidung, Bücher und Hausrat.

Auch Teigknetbeutel und Diafilme finden Abnehmer*innen

Die Evangelische Schule, die sonst immer ihren Neuköllner Honig verkauft hat, musste diesmal ihre Kundschaft vertrösten. Der Honig vom letzten Jahr ist komplett verkauft, erst für den nächsten Trödelmarkt im September ist wieder Nachschub von den fleißigen Bienen der Schul-AG zu erwarten. Dafür bot der Lehrer allerhand Dinge feil, für die zu Hause kein Platz mehr ist. „1,50 Euro für einen Kunst-Bildband, das ist doch viel zu billig!“, entfuhr es einer Interessentin. „Ich weiß, aber ich will’s nicht wieder mitnehmen“, war die Antwort. Neben echten Schnäppchen und Raritäten wie Diafilme – die Handhabung musste der Verkäufer erst erklären - gab es auch Gegenstände aus der Rubrik „Dinge, die die Welt nicht braucht“, etwa einen Teigknetbeutel.

Die Atmosphäre ist familiär  

Viele Familien schlenderten über den Flohmarkt, probierten einen Tisch-Billard aus oder machten ihre Sprösslinge mit einem Comicband glücklich. Es war viel englisch zu hören an diesem Sonntag, aber auch spanisch und sogar japanisch. „Dieser Flohmarkt hat Charme“, meinte ein Ehepaar, das extra aus Marzahn angereist war. Kein Wunder, am Boddinplatz bleiben kommerzielle-Händler außen vor. Es sind Anwohner*innen und Einrichtungen aus dem Kiez, die hier ihre zu klein gewordenen Klamotten oder die ausrangierten Skier aus Keller und Dachböden anbieten. Auch das Essen kam von Nachbar*innen. Die Frauen vom Kultur- und Solidaritätsverein Rize buken wieder Gözleme und bei der Arabischen Fraueninitiative gab es Falafel, Hummus & Co. Das Quartiersmanagement Flughafenstraße, das ebenfalls mit einem Stand vertreten war, freute sich über viele interessante Gespräche.

Trotz Baustelle lief alles reibungslos ab 

Dr. Christian Hoffmann vom Multikulturellen Nachbarschaftsgarten e.V., der im Auftrag des Quartiersmanagements Flughafenstraße für die Organisation zuständig war, ist zufrieden, dass wieder einmal alles geklappt hat – trotz der Baustelle. Der Kieztrödelmarkt wird im Rahmen des Projekts „Nachbarschaftliche Begegnungen rund um den Boddinplatz“ mit Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt gefördert. Der nächste Flohmarkt findet am 8. September statt.