Starke Kitas, starke Familien

Im Flughafenkiez läuft derzeit ein Soziale Stadt-Projekt, mit dem die Kitas als frühkindliche Bildungseinrichtungen gestärkt werden sollen

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Starke Kitas, starke Familien

Im Flughafenkiez läuft derzeit ein Soziale Stadt-Projekt, mit dem die Kitas als frühkindliche Bildungseinrichtungen gestärkt werden sollen

Zweimal in der Woche kommen in der Kita Forum Soziale Dienste in der Reuterstraße 81 Klangblöcke, Holzshaker und andere Rhythmusinstrumenten zum Einsatz. Schon den Kleinsten macht es sichtlich Spaß, auf dem so genannten Klangblock zu trommeln oder gemeinsam mit den Erzieherinnen ein Lied zu singen. Von März bis Juni diesen Jahres war Jeanette Getrost, Chefin vom Musik- und Bewegungsstudio Balu, einmal pro Woche in die Kita gekommen und hatte die Erzieherinnen in Sachen Musikalische Früherziehung gecoacht. „Natürlich lernt man einiges auch in der Ausbildung, aber durch diese fachliche Begleitung haben wir viele neue Anregungen bekommen“, erklärt Kitaleiterin Dörte Borrmann. Seitdem ist das gemeinsame Musikmachen fester Bestandteil des Kita-Alltags geworden. „Wir haben auch einige Rhythmusinstrumente neu angeschafft und das Studio Balu hat uns ein Methodikbuch dagelassen“, berichtet die Kitaleiterin.

Musikalität in den Alltag reinbringen

Zur Halbzeit des Projekts wurde ein Elternabend veranstaltet, wo die Eltern Fragen stellen konnten und wo ihnen auch ganz praktisch verschiedene Möglichkeiten gezeigt wurden, was sie selber mit ihren Kindern machen können. „Es geht nicht darum, dass Dreijährige Geigenunterricht nehmen, sondern dass die Eltern mit den Kindern singen, tanzen oder Reimspiele machen“, betont Dörte Borrmann. Das fördert die sprachliche Entwicklung der Kinder und stärkt außerdem die Eltern-Kind-Beziehung.

Externe Partner coachen die Kitas

Das gleiche Modul Musikalische Früherziehung soll demnächst in der Kindertagesstätte der Kindervilla in der Wissmannstraße 31 anlaufen. Das Familienzentrum in der Kindervilla ist ebenfalls beteiligt. Dörte Borrmann, die das auf zwei Jahre angelegte Projekt koordiniert, will noch weitere Kitas mit ins Boot holen. „Es ist ein tolles Angebot, das aber auch mit einem hohen Arbeitseinsatz verbunden ist“, gibt sie zu bedenken. Ein zweites Modul ist bereits in Planung: Kreatives Gestalten als Prozess. Häufig, so Borrmann, werde beim kreativen Gestalten nur auf das Ergebnis geschaut, nicht aufs Tun: „Unser Ziel ist es, das aufzubrechen.“ Auch hier holt man sich einen externen Partner ins Haus.

Öffentliche Fachvorträge zu pädagogischen Themen

Außerdem wird es mehrere öffentliche Vorträge in der Helene-Nathan-Bibliothek geben. Sie richten sich an Pädagoginnen und Pädagogen sowie interessierte Eltern gleichermaßen. „Wir spüren bei Eltern bei bestimmten Themen eine große Unsicherheit, etwa bei der sexuellen Erziehung oder dem Umgang mit Medien“, sagt Dörte Dormann. Nach einem Fachvortrag zu dem jeweiligen Thema wird viel Zeit für Fragen und den Erfahrungsaustausch sein.

Beim nächsten Termin geht es um die Bedeutung des Spielens für Kinder.
Montag 25. November 16 bis 18 Uhr
Helene-Nathan-Bibliothek
Karl-Marx-Straße 66 (in den Neukölln Arcaden)

Infos zum Projekt „Stärkung der Kitas als frühkindliche Bildungseinrichtungen“ gibt es beim Quartiersmanagement Flughafenstraße

Telefon 030 – 62 9043 62