Natur im Quartier

Mehr Bewusstsein für den Umweltschutz im Kiez – das hat sich ein neues Projekt zur Umweltbildung auf die Fahnen geschrieben. Das Interesse ist groß.

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: Jens Sethmann

Im November haben Grundschulkinder aus der Evangelischen Schule Neukölln auf den Straßen Abfall aufgesammelt und daraus auf dem Schulhof das Müllmonster „Schrottzilla“ gebaut. Außerdem haben sie aus Getränkekartons Vogelhäuschen gebastelt und den fotografierten Müll zu Collagen zusammengestellt. Diese Aktion zur „Woche der Abfallvermeidung“ war der Auftakt zum Projekt „Quartiersbezogene Umweltbildung für Jung und Alt“, das aus dem Programm Soziale Stadt gefördert wird und bis Ende 2021 läuft.

Beete für Kitas und Schulen

Das Interesse an Umweltthemen ist groß. Das Freilandlabor Britz, Träger des Projekts, hat  Kitas, Schulen, Nachbarschafts-, Kinder- und Jugendeinrichtungen dazu befragt. Die Kitas  wünschen sich, dass die Kinder die Natur erleben können, etwa mit kleinen Beeten im Garten, wo sie das Wachsen der Pflanzen beobachten können.

Den Schulen sind vor allem die Themen Abfall und Nachhaltigkeit im Alltag wichtig. Die Wertschätzung von Lebensmitteln und deren nachhaltige Produktion sollen den Schülerinnen und Schülern praxisorientiert nahegebracht werden. Dazu wünschen sich die Schulen Hochbeete auf dem Schulhof für den eigenen Anbau von Gemüse und Kräutern sowie Exkursionen zu den Betrieben, die die Lebensmittel für den Mensabetrieb erzeugen.

Auch das Kinder- und Jugendzentrum Blueberry Inn ist interessiert, zum Beispiel an Umweltprojekten in den Ferien, auch gemeinsam mit den Familien. Weil das Blueberry nach dem Umzug an den Boddinplatz vorübergehend keinen eigenen Garten hat, wünschen sich die Kinder eine Ersatzfläche.

Die schnellste Bohne

„Es gibt einen großen Bedarf, Umweltprojekte mit fachlicher Anleitung durchzuführen, um Naturerleben und die Auseinandersetzung mit der Umwelt zu fördern“, sagt Projektleiterin Ursula Müller von Freilandlabor Britz. „Leider ist dies derzeit durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie kaum möglich und alle warten darauf, dass Umweltbildungsarbeit an den Einrichtungen im Rahmen des Projektes durchgeführt werden kann.“

In der Helene-Nathan-Bibliothek sind in den Sommerferien Upcycling-Workshops geplant, in denen man lernen kann, wie man aus Abfällen wertvolle Dinge herstellen kann. Ob und wann diese stattfinden können, muss sich noch zeigen. Für den 18. September ist ein Umwelt- und Nachhaltigkeitsfest an verschiedenen Orten im Kiez vorgesehen, sofern es die Lage zulässt.

Auf jeden Fall will das Freilandlabor einen Kinderwettbewerb veranstalten: „Wer hat die schnellste Bohne?“ Es werden Feuerbohnen zum Einpflanzen verteilt. Wessen Bohne am schnellsten und höchsten wächst, gewinnt.