Offene Türen im Globalen Dorf

Am 1. September 2023, fast auf den Tag genau ein Jahr nach der Eröffnung, lud das Global Village zu einem Festival ein

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Im Global Village auf dem ehemaligen Kindl-Areal arbeiten ca. 50 Initiativen rund um das Thema globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit unter einem Dach, vom kleinen Verein bis hin zu Dachverbänden und NGOs. Wie vielfältig diese Arbeit ist, davon konnte man sich an diesem Nachmittag selber überzeugen. Interessierte aus der Nachbarschaft nutzen ebenso wie Gäste aus Bezirk und Senat die Gelegenheit, die Räumlichkeiten zu erkunden und mit den Akteuren ins Gespräch zu kommen. 

Keine Kita, aber ein toller Spiel- und Lernort für Kinder

„Ist das eine Kita?“ wollte eine Mutter mit Kind beim Betreten der Ludothek global wissen. Hier war ganz schön viel los. Babys krabbelten über den Boden, Kleinkinder schauten mit der Mutter oder dem Vater in Bilderbücher, während die Größeren draußen im Garten aus Wollresten Puppen bastelten. Peter Plappert vom Trägerverein „Fördern durch Spielmittel“ erklärte der Besucherin, dass hier Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen fair gehandelte Spielzeuge aus aller Welt ausprobieren können. Das hat sich unter den Familien in Neukölln herumgesprochen. „Wir haben rund 700 Besuche pro Monat und arbeiten viel mit Vereinen und Kitas zusammen“, sagte Peter Plappert.

Viel Lob für einen einzigartigen Ort

Das Berliner Eine-Welt-Zentrum ist ein Leuchtturm-Projekt. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey, die das Fest eröffnete, sprach von einem „einzigartigen Ort“, an dem täglich neue Ideen entwickelt werden. „Es ist eine tolle Arbeit, die hier geleistet wird“, betonte sie. Für Neuköllns Stadtrat für Stadtentwicklung Jochen Biedermann ist es ein schönes Beispiel dafür, was Stadtentwicklung bewirken kann, wenn alle an einem Strang ziehen - in diesem Fall Bezirk, Senat und die Zivilgesellschaft. Karin Korte, Bezirksstadträtin für Bildung, Schule und Sport, hob den künstlerischen Wettbewerb zum Dekolonialen Denkzeichen hervor, der derzeit läuft. Die künstlerische Arbeit zum Thema Dekolonialismus soll im Herbst 2024 fertig sei und zwischen oder vor den beiden Gebäuden des Global Village platziert werden.

Windrad bauen oder VR-Brille aufsetzen?

Nach so viel Lob konnte endlich das Bühnenprogramm eröffnet werden, unter anderem mit einer Tanzgruppe aus Mexiko und einer brasilianischen Drag-Queen. Fast alle Info-Stände hatten sich Mitmachaktionen ausgedacht. So konnte man sich sein eigenes Windrad bauen oder im WeltRaum vom EPIZ-Zentrum für globales Lernen mittels einer Virtual Reality-Brille das Fortbewegen im Rollstuhl simulieren. EPIZ betreibt auch die Bibliothek des Globalen Lernens. Sie bietet für Kitas und Schulen jede Menge Materialien zum Thema Anti-Rassismus und Kolonialismus. Außerdem stehen spannende Kinderbücher in den Regalen, beispielsweise zweisprachige Bücher (deutsch-persisch) oder die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte für Kinder. Sie können ausgeliehen werden – kostenlos und von allen.

Räume zu vermieten

Das Global Village vermietet auch Räume für Seminare, Filmvorführungen und so weiter. Der kleinste und günstigste Raum kostet 132 Euro für vier Stunden (220 Euro ganztags). Für Veranstaltungen im migrantisch-diasporischen Bereich gibt es 50 Prozent Ermäßigung.

Buchungsanfragen:  https://www.berlin-global-village.de/veranstaltungsraeume/