Nachbesetzung für neue Aufgaben

Der Quartiersrat sprach in seiner Sitzung am 21. September 2023 über seine bevorstehende Neuwahl. Das neu zusammengesetzte Gremium wird sich künftig auch mit der Verstetigung befassen, denn Ende 2027 wird das Quartiersmanagement Flughafenstraße beendet.

Quelle: Jens Sethmann

Quelle: QM Flughafenstraße, Stadtkümmerei GmbH

Quelle: Jens Sethmann

Nach zwei Jahren wird in diesem Herbst turnusgemäß ein neuer Quartiersrat gewählt. Seine Arbeit wird künftig unter neuen Vorzeichen stehen. Denn jetzt steht fest, dass der Flughafenkiez bis Ende 2027 ein Quartiersmanagement-Gebiet bleibt. Zuvor kursierten Gerüchte, der Kiez würde zusammen mit vielen anderen Quartieren wesentlich früher aus dem Programm entlassen. Das ist nun abgewendet worden. Die Senatsverwaltung hat aber auch mitgeteilt, dass nach 2027 keine Verlängerung in Frage käme.

Verstetigung steht vor der Tür

In den verbleibenden vier Jahren muss sich der Flughafenkiez bereits auf die sogenannte Verstetigung vorbereiten. Die Verstetigung soll dafür sorgen, dass die Einrichtungen und Netzwerke, die während der Zeit des Quartiersmanagements aufgebaut wurden, auf eigenen Füßen weiter bestehen. Für einen sanften Übergang in die „Zeit danach“ wird das Quartiersmanagement zusammen mit dem Quartiersrat im Jahr 2024 einen Aktionsplan schreiben. „Das muss zügig gehen“, sagt Quartiersmanager Thomas Helfen. „Wir planen, dass wir im ersten Halbjahr den Aktionsplan abstimmen.“

Der Aktionsplan übernimmt dann die Funktion des bisherigen Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzepts (IHEK). Das heißt, Projektgelder werden ab 2025 auf der Grundlage des Aktionsplans bewilligt – also schon mit dem Blick auf die Zeit nach 2027. Im Aktionsplan sollen auch Ankerpunkte benannt werden, die für die Zukunft des Flughafenkiezes dauerhaft eine wichtige Rolle spielen können, etwa das neue Blueberry Inn, die Helene-Nathan-Bibliothek oder das Gesundheitskollektiv.

Eine weitere Aufgabe wird es sein, den Quartiersrat in ein Bürgergremium zu überführen, das nach 2027 ohne die Unterstützung des Quartiermanagements für den Flughafenkiez weiterarbeiten kann. Thomas Helfen will dazu die Erfahrungen aus bereits verstetigten Quartieren nutzen: „Wir lassen uns aus dem Schillerkiez und dem Körnerkiez berichten, wie das dort gemacht wurde.“

Engagierte für den Quartiersrat gesucht

Es sind also spannende Herausforderungen, die vor dem künftigen Quartiersrat liegen. Das Quartiersmanagement wirbt auf Veranstaltungen und mit Wurfsendungen intensiv um neue und alte Quartiersratsmitglieder. Für alle Engagierten, die im Flughafenkiez wohnen, ist die kommende Nachbesetzung auch die letzte Gelegenheit, denn es wird die letzte Neuwahl sein.

Wer Interesse hat, kann sich im Quartiersbüro einen Bewerbungszettel holen, ausfüllen und ihn dort bis zum 22. November wieder abgeben. Im Quartiersbüro gibt es auch nähere Informationen dazu. Bei der nächsten Sitzung am 23. November 2023 soll sich der neue Quartiersrat konstituieren. Wenn es mehr als 20 Bewerberinnen und Bewerber gibt, werden aus allen Meldungen die neuen Quartiersratsmitglieder ausgelost.

Neue Vorschläge für den Baufonds

Der Quartiersrat ist auch aufgefordert, neue Vorschläge für den Baufonds zu machen. In diesem Jahr ist der Flughafenkiez mit seinen zwei Vorschlägen beim Bezirksamt leider nicht zum Zuge gekommen: Der vorgeschlagene Umbau der alten Turnhalle der Hermann-Boddin-Schule soll erst später im Zuge einer Generalsanierung der Schule umgesetzt werden. Eine fußgängerfreundliche und klimaresiliente Umgestaltung des Sasarsteigs fand im Bezirksamt keine Zustimmung. Kleinere Maßnahmen – etwa Handläufe für die Treppen – könnten aber möglicherweise aus anderen Töpfen finanziert werden.

Für den Baufonds des nächsten Jahres können neue Vorschläge gemacht werden. Bis Ende dieses Jahres erwartet das Bezirksamt die Ideen aus den Quartieren.

Wachschutz weggespart

Der Quartiersrat will zusammen mit dem Quartiersmanagement in einem Brief an die Bildungssenatorin und die Bildungsstadträtin seinen Unmut über die Situation am Albert-Schweitzer-Gymnasium zum Ausdruck bringen. Aus Finanznot ist dort der Wachschutz eingestellt worden, was dazu führt, dass Leute ein- und ausgingen, die in der Schule nichts zu suchen haben. Mittlerweile stehen dort Lehrkräfte als Aushilfs-Security an der Tür. Weil der Bezirk im September eine Haushaltssperre verhängt hat, dürfte sich dieser unhaltbare Zustand bis Ende des Jahres nicht ändern – wenn sich nicht doch noch ein Einsehen durchsetzt.