Die Polizei Berlin zu Gast beim Frauenfrühstück im Flughafenkiez

Beim Frauenfrühstück am 2. Oktober 2024 beantwortete die Präventionsbeauftragte des Polizeiabschnitts 55, Gülcan Pisuth, Fragen rund um das Thema Sicherheit

Quelle: Birgit Leiß

Die Polizeihauptkommissarin ist im Bereich des Abschnitt 55 zuständig, zu dem auch der Flughafenkiez gehört. Sie war im letzten Jahr schon einmal Gast beim Frauenfrühstück. Das Thema Sicherheit im Wohnumfeld bewegt viele und so lud sie das Quartiersmanagement, das das regelmäßige Frauenfrühstück zusammen mit dem Gesundheitskollektiv (GeKo e.V.) organisiert, noch einmal ein. Diesmal traf sich die Runde ausnahmsweise im neu eröffneten Kinder- und Jugendtreff Blueberry. Der Andrang war groß. Neben Bewohnerinnen, Stadtteilmüttern und Quartiersratsmitgliedern waren auch einige Mitarbeiterinnen von Einrichtungen gekommen, etwa aus dem Familienzentrum in der Hermann-Boddin-Schule. Nachdem sich alle am üppigen Frühstücksbüffet gestärkt hatten – neben Brötchen, Kaffee und Tee gab es Aufstriche und einen Kuchen, den eine Nachbarin selbst gebacken hatte – stellte Frau Pisuth ihren Aufgabenbereich vor.

Netzwerke bilden gegen Gewalt und Kriminalität

Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Zusammenarbeit mit Schulen - schließlich geht es darum, der Kriminalität so früh wie möglich vorzubeugen. 16 Schulen gibt es in ihrem Zuständigkeitsbereich, dort führt sie in den Klassen Veranstaltungen durch, beispielsweise zum Thema Cybermobbing, Drogen oder Waffen. Außerdem berät sie die Eltern und arbeitet eng mit der Schulsozialarbeit und Stadtteilmüttern zusammen. Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit ist die Bildung eines Präventionsnetzwerks. Zu diesem Zweck ist sie im Stadtteil in verschiedenen Runden vertreten, etwa zur Obdachlosigkeit oder in der Netzwerkrunde Bildung im Flughafenkiez.

Was tun gegen Verkehrsrowdys?

Anschließend konnten die Frauen ihre Fragen loswerden. Offener Drogengebrauch vor dem Hauseingang, Obdachlose vor Geschäften oder in Parks – das sorgt bei vielen für Unbehagen oder sogar Angst. „Meine Tochter traut sich nicht mehr alleine von der U-Bahn nach Hause“, erzählte eine Mutter. Patentlösungen dafür gibt es nicht. Gülcan Pisuth erinnerte daran, dass es sich diese Menschen nicht ausgesucht haben, drogenabhängig zu werden. Es gebe viel zu wenig legale Konsumräume. Trotzdem könne sie gut verstehen, dass das Sicherheitsgefühl der Bewohnerschaft darunter leidet, zumal immer mehr Drogen konsumiert werden, die Psychosen hervorrufen können:  „Sicherheitsgefühl ist etwas Individuelles, das muss man ernst nehmen.“ Den Kindern die Gefahren erklären, ohne ihnen Angst zu machen – das ist ihr Ziel: „Die Kinder sollen ja nicht angstvoll durch die Gegend laufen“, so die Präventionsbeauftragte.

Ein ganz anderes Thema: Rasende E-Roller und Fahrräder auf dem Gehweg. Frau Pisuth gab den Tipp, den Verkehrssicherheitsbeauftragten des Abschnitts zu informieren, damit an den besonders betroffenen Orten verstärkt kontrolliert wird. Das schafft die Probleme zwar nicht aus der Welt, aber – wie es eine Teilnehmerin formulierte: „Ohne Polizeikontrollen wäre es noch schlimmer.“

Verkehrssicherheitsberater
Matthias Rose
Tel.: (030) 4664-555041

Christian Hänel
Tel.: (030) 4664-555043

Abschnitt 55
Rollbergstr. 9
12053 Berlin
dir5a55praev@polizei.berlin.de


Das nächste Frauenfrühstück findet am Mittwoch, den 27. November 2024 von 10 bis 12 Uhr statt. Alle Nachbarinnen sind herzlich willkommen.
Der Veranstaltungsort wird das Café Praxis im Stadtteil-Gesundheitszentrum Rollbergstraße 30 (auf dem ehemaligen Kindl-Gelände) sein.